Krankenhaus in Kundus 2016

Neo Casa spendet 11.000 Euro an Impuls Afghanistan

Erste Baumaßnahmen für Krankenhaus bereits initiiert

Betroffen zeigte sich Malermeister Tugrul AKCICEK von der Firma neo Casa in Weingarten über die Ausführungen von Oberbürgermeister Daniel Rapp anlässlich des Besuchs von Bundesentwicklungsminister Gerd Müller im Oktober im Ravensburger Schwörsaal. Nur kurze Zeit vorher hatten US-Amerikanische Kampfjets das Krankenhaus von Ärzte ohne Grenzen in Kundus während anhaltender Bombardements getroffen und stark beschädigt. Viele Ärzte, Pfleger und Patienten wurden getötet oder schwer verletzt.

Was hat das mit Ravensburg zu tun? Es gibt jetzt nur noch ein funktionsfähiges Krankenhaus in der Region. Und dieses wurde von Wahid Akbarzada, einem gebürtigen Afghanen, wohnhaft in Ravensburg mit seinem Verein Impuls Afghanistan aus Spendengeldern aus Ravensburg und Umgebung aufgebaut. „Als starker Partner im Boot war auch jahrelang die Kuppelnauschule“ erzählt Akbarzada dankbar, „es war immer eine tolle Kooperation mit den Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern. Aber auch viele andere haben uns mit ihren Spenden unterstützt. Wir konnten bereits mehrere Mädchenschulen bauen, ein Kinder- und Waisenhaus, Brunnen aber natürlich auch insbesondere das Krankenhaus“. Dieses Jahr beschloss die Agendagruppe Eine Welt, deren Mitglied Akbarzada ist, den Erlös der Eine-Welt-Arbeit für seine Arbeit zu spenden. Da war noch nicht klar, wie wichtig das plötzlich werden sollte. Die Schule wurde nach dem Bombardement kurzfristig umfunktioniert zur Krankenstation, das aus Ravensburg geförderte Krankenhaus ist nun aber völlig überlastet und zu klein, um die große Last allein zu stemmen.

Hier setzt Malermeister Akcicek an und spendet 11.000 Euro für den Ausbau des Krankenhauses. Ihn überzeugte das unglaubliche Engagement des Ravensburger Afghanen und die direkte Hilfe vor Ort: „Ich bin tief beeindruckt, was Wahid mit seinem Verein auf die Beine stellt. Ich weiß, dass jeder einzelne Cent sinnvoll und zu hundert Prozent den Menschen vor Ort zugute kommt. Sie haben so eine Perspektive und können hoffentlich vor Ort weiterleben, ohne flüchten zu müssen“, sagt er. Die ersten Baumaßnahmen konnten mit dem Geld bereits in Angriff genommen werden: „Fünf neue Bettenräume sind bereits am entstehen. Und das ist nicht alles: Im kommenen Jahr möchte Akcicek sich selbst ein Bild von der Situation vor Ort machen und einen weiteren Anbau finanzieren

Gesundheitsstationen und Hilfsgüter

Neubau einer Gesundheitsstation in Kunduz – 02/2012

 

PROJEKTBEZEICHNUNG Bau einer Gesundheitsstation in Kunduz mit 10 Räumen

(7 Behandlungsräume, 1 Labor, 1 Dienstraum für Ärzte, 1 Personalraum)

ORT/LAND Stadtgebiet Alchin; Provinz Kunduz

 

PROJEKTVOLUMEN 75.362,- Euro – für 7 Behandlungsräume, 1 Arztzimmer, 1 Personalraum und 1 Büro

 

GRUNDLAGE Projektempfehlung und Kostenvoranschläge durch die Provinzregierung Kunduz

ZIELGRUPPE ca. 15.000 – 18.000 Menschen – afghanische Kinder und deren Familien in Alchin,

sowie die Bevölkerung aus 6 Dörfern und Umland im Versorgungsgebiet Kunduz

PROJEKTTRÄGER Ampolz Org e.V. – gemeinnütziger afghanischer Partnerverein und Counterpart

KONTROLLE VOR ORT Ampolz Org e.V.

 

PROJEKTBEGLEITUNG Impuls-Afghanistan e.V. Ravensburg und Provinzregierung Kunduz

 

KURZBESCHREIBUNG DES PROJEKTES

• Fortsetzung der bisherigen langjährigen Entwicklungszusammenarbeit in der Region

• Förderung und Stärkung des Gesundheitswesens und der medizinischen Infrastruktur in Kunduz

• nachhaltige Impulse für die gesundheitliche Versorgung der Zivilbevölkerung in Kunduz

• Unterstützung der Völkerverständigung und der Friedensbemühungen vor Ort

 

PROBLEMSTELLUNG

Die nahezu täglichen Ereignisse und Meldungen machen deutlich, dass die Herausforderungen beim Aufbau einer friedlichen und demokratischen Gesellschaft am Hindukusch nicht geringer werden, sonder eher wachsen. Durch das erneute Auftreten der Taliban und den Kampfeinsatz Deutschlands sind die Einsatzkräfte großen Gefahren ausgesetzt. Dies betrifft in noch größerem Umfang die afghanischen Kinder und deren Familien, denen eigentlich geholfen werden sollte, die aber immer öfters die unschuldig Leidtragenden von Kampfeinsätzen und bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Kampftruppen sind. Dabei schwindet sehr stark das Vertrauen in die internationalen Hilfs- und Einsatzkräfte. Verletzungen und traumatische Belastungen verschlechtern die medizinische Versorgungslage im Projektgebiet.

LÖSUNGSVORSCHLAG

Unser Hauptanliegen besteht in der nachhaltigen Bildung und Entwicklung der Kinder in der Region. Nach mehreren erfolgreich durchgeführten Schulbauprojekten in der Region Kunduz ist uns der Bedarf vor Ort und insbesondere im Bereich Gesundheitswesen sehr klar. Durch die Realisierung einer Gesundheitsstation in Alchin-Kunduz soll die Grundlage für die medizinische Versorgung der Zielgruppe geschaffen werden. Bisher gibt es für diese Menschen keine ambulanten oder stationären medizinischen Hilfen vor Ort. Diese werden erst durch den Bau des Projektes ermöglicht. Die Provinzregierung Kunduz übernimmt in der Folge die Trägerschaft für das Projekt. D. h., Einrichtung, Personalausstattung und Übernahme der laufenden Kosten der Gesundheitsstation erfolgen nach Baufertigstellung durch die Provinzregierung Kunduz.. Mit Realsierung dieses Bauvorhabens kann ein nachhaltiger Impuls für den Ausbau des Gesundheitswesens und das Gedeihens der internationalen Friedensbemühungen – insbesondere in der Region Kunduz – erfolgen.

UNSER BEITRAG

• Bau einer Gesundheitsstation in Kunduz

• Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern

• Monitoring, Koordination und Weiterentwicklung des Projektes